Kommentar: Förderung der Medienkompetenz in Niedersachsen – Fehlanzeige!

Es ist doch ein Kreuz!

Vergleicht man die medienpädagogische Situation in Niedersachsen und hier vor allem die Förderung der Medienarbeit, mit der in anderen Bundesländern, muss man dem Land Niedersachsen leider bescheinigen, dass es in der Fläche ein Entwicklungsland ist.

Medienpädagogische Initiativen, wie die Mobile Medienarbeit „digilog ’n‘ media“ unseres Jugendverbandes SJD-Die Falken stehen weit und breit allein im Feld der Jugendarbeit dar. Einige wenige Initiativen gehen von Jugendzentren aus, die Angebote nehmen sich eher als „Highlights“ im normalen Programm aus.

Einen landesweiten Kinder- und Jugendförderplan, der diesen Namen verdient und vor allem auch Medieninitiativen, als verbindlichen Teil der Jugend- und Jugendverbandsarbeit fördert sucht man vergebens. Einzig die Integration von Informatik und rudimentären Medienelementen im System Schule wird mit mäßigem finanziellen Anreiz gefördert.

Qualifizierte Fort- und Weiterbildung von LehrerInnen in diesem immer zentraler werdenden Bereich sind nicht an der Tagesordnung.

 

Digitale Spaltung der Gesellschaft – in Niedersachsen perfekt vorbereitet

Man könnte meinen, die Niedersächsische Landesregierung habe noch nie von der Digitalen Spaltung der Gesellschaft [digital devide] gehört oder schätze diese drohende Gefahr für einen großen Teil der Bevölkerung eher als Nebensache ein.

Tatsache ist aber, dass sozial benachteiligte Bevölkerungsgruppen zusehens ins Hintertreffen geraten. Konzepte und Ansätze hier etwas zu ändern gibt es viele. Aber es muss dafür staatlicherseits Geld in die Hand genommen werden. Und genau daran hapert es in Niedersachsen.

Während in Nordrhein-Westphalen die Zeichen der Zeit erkannt wurden und dieses Bundesland zu einem Mekka der Medienkompetenzförderung wurde, schlummert Niedersachsen zwischen bäuerlicher Landwirtschaft und VW-Gesetz.

Jugendliche und vor allem deren Mediennutzung scheint immer nur auf den Plan zu geraten, wenn einmal wieder ein Erfurt, Emsdetten oder Winnenden passiert. Fortschrittliche Konzepte der Medienpädagogik werden nach politischem Gusto gefördert oder der Versenkung preisgegeben.

Einzig die Niedersächsische Landesmedienanstalt (NLM) wird vom Land herausragend gefördert – ihre Medienmobile dienen der Ausbildung von Multiplikatoren, die laut NLM-Definition lediglich durch Lehrer oder Sozialarbeiter dargestellt werden; bestenfalls noch Jugendleiter. Welchen medienpädagogischen Nachhalt dies an der Basis der Kinder und Jugendlichen erbringt, bleibt unklar, zumal die Zielgruppe, also die Kinder und Jugendlichen, die eigentlichen Multiplikatoren wären.

Dorthin, an diese Basis, gehört eine an der Lebenswelt der jungen Menschen orientierte Medienarbeit. Mit den jungen Akteuren muss auf möglichst freiwilliger, ungezwungener und vor allem durch Schulnoten, unbewerteter Ebene, fachlich versiert gearbeitet werden. Dies schließt die Zugrundelegung von Werten nicht aus, sondern macht sie diskutabel. Kinder und Jugendliche können sich so, unbeeinflusst von Schulnoten, gesellschaftliche Werte aneignen, sie diskutieren und ihre Erkenntnisse, Wünsche und Bedürfnisse auf gekonnte Weise präsentieren.

Dies alles schließt explizit die Kooperation mit Schulen nicht aus. Im Gegenteil: Die (oft kritisierte, mangelnde) „gleiche Augenhöhe“ zwischen Schule und Jugend(verbands)arbeit wäre eine wichtige Grundlage der Kooperation.

Wir, als im Norden Niedersachsens agierende, Mobile Medienarbeit wünschen uns, dass die medienpädagogische Rückständigkeit Niedersachsens bald ein Ende hat. Wir fordern die Aufnahme von medienpädagogischen Initiativen und der aktiven Medienarbeit in einen landesweiten Kinder- und Jugendförderplan, der diesen Namen verdient. Projektbezogene Förderungen führen dabei zu einem Dschungel an tollen Ideen, der jedoch kaum eine Nachhaltigkeit entfalten kann, sondern sich aufreibt im permanenten Beantragen neuer Mittel. Eine inhaltliche Arbeit wird dabei zusehens unmöglich!

Tippen, filmen, senden

Cover der neuen BroschüreDer Bundesverband der Falken hat einen neuen Titel in seine Schriftenreihe „24 Stunden sind kein Tag“ aufgenommen. Die Broschüre „Tippen, filmen, senden“ setzt sich damit auseinander, wie „neue“ Medien in der Jugend(verbands)arbeit sinnvoll einzusetzen sind.
Dabei wird deutlich, was gelebte Medienkompetenzförderung in unserem Jugendverband bedeutet: Medien sind kein Selbstzweck, sondern Mittler zwischen Dir und Deiner Umwelt. Aktive Medienarbeit bedeutet eben keinen Konsum von Medienprodukten, sondern setzt an Deinem Leben an und verschafft Dir und Euch Öffentlichkeit für Eure Wünsche, Bedürfnisse, Ängste oder Anliegen.

Hier ein Auszug aus der Beschreibung:

TIPPEN FILMEN SENDEN
»24 Stunden sind kein Tag« zum Thema [Neue] Medien im Zeltlager

»Medien gestalten und Medien nutzen – das ist unser Ziel!«
Diese Broschüre will sowohl das Eine als auch das Andere in der Gruppenarbeit und im Zeltlager erleichtern. Sie gibt Einblick in verschiedene Facetten der Medienarbeit ohne jeglichen Anspruch einer vollständigen und abschließenden Zusammenstellung.
Die Medienlandschaft ist sehr vielfältig und unterliegt einen ständigem Wandel. Diese Handreichung für die Falkenarbeit stellt gelungene Beispiele und Ansätze der aktuellen Medienarbeit in unserem Verband vor und möchte anregen, selbst aktiv zu werden.

Und das Schönste: Ein großer Teil der Broschüre stammt aus der Feder der Mobilen Medienarbeit in Nordniedersachsen.

>>>mehr…

Ende im Gelände

Auch wir machen einmal Pause und genießen den Ausklang des doch sehr ereignisreichen Jahres 2008.

Wir möchten uns bei allen KooperationspartnerInnen und Freunden für die wirklich kollegiale Zusammenarbeit herzlich bedanken!!!

Lasst uns das Jahr 2009 noch erfolgreicher machen, mit spannenden Projekten bei Ihnen und Euch in den Einrichtungen, vielleicht ein mal ein Podcast-Projekt zum Auftakt einer neuen Webseite in der Einrichtung? Oder ein Comic-Projekt was Drehbuchvorlage für einen tollen Spielfilm?

An Ideen mangelt es uns ja nie – also los!!!

Einen guten Rutsch wünscht Ihnen/Euch
das Team der Mobilen Medienarbeit

Philippe und Georg 

Erfolgreicher Video-WorkShop in Bendestorf

Seit Montag lief an drei prall vollen Tagen, im filmhistorisch bedeutenden Ort Bendestorf bei Hittfeld, ein Video-WorkShop im Rahmen des Herbstferienprogramms von „jugend-aktiv e.V.„.

Gearbeitet wurde im Haus des Filmmuseums Bendestorf, in dem eine wirklich sehenswerte Ausstellung rund um die herausragende Geschichte der Bendestorfer Filmschmiede zu bestaunen ist.

Die Crew bestand aus 13 hochmotivierten Jugendlichen aus der Region Jesteburg.

Nach einem Brainstorming am Montag, legten die Akteure –zunächst in zwei Kleingruppen, später dann im Plenum– den roten Faden der Handlung fest. Dabei wurden die Eckpunktethemen (Liebe, Action usw.) diskutiert. Es wurde eine Geschichte entwickelt, die viele der Elemente enthielt, die von den TeilnehmerInnen als Wunsch geäußert wurden.

Neben den unterschiedlichen Witterungsbedingungen (Montag – pralle Sonne, Dienstag – Regen, Regen, Regen) machte uns aber die Zeitknappheit zu schaffen.

In drei Tagen von Null bis zur fertigen Präsentation zu gelangen ist eine Aufgabe mit Anspruch…

Nun, nach der wirklich schönen Präsentation können wir sagen: Es ist allen Beteiligten mit Bravour gelungen!!!

Herzlichen Glückwunsch an die tolle Crew der 13 Jugendlichen!!!

Sobald die Musikrechte abgeklärt sind und die Lizenzierung erfolgt ist, werden wir das Ergebnis auf unserer Seite „Veranstaltungen & Projekte“ veröffentlichen…

Hier noch ein paar Bilder vom Montag:

Trickfilm-WorkShop mit Pfadi’s

Im November veranstalten wir beim „Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder“ (BdP) einen StopMotion-WorkShop.

Ziel des WorkShops ist es, die Möglichkeiten der Trickfilmerei näher kennen zu lernen und Nutzungsmöglichkeiten im Rahmen verbandlicher Jugendarbeit –oder allgemeiner: des pädagogischen Wirkens– auszuloten.

Inhalt wird die konkrete Umsetzung eines Trickfilmes von der Idee (die auch schon mitgebracht werden kann) bis zum fertigen Film sein. Zum Einsatz kommt dabei sowohl das Medium Video, oder alternativ die digitale Fotokamera und der Computer. Die Mobile Medienarbeit bedient sich seit einigen Jahren ausschließlich Apple-Computern für die die Trickfilm Software „iStopMotion“ im Einsatz haben. Mittels dieser Anwendung lassen sich (semi-)professionell Trickfilme erstellen, sei es mit Lego-, PlayMobil- oder anderen Spielfiguren oder mit lebendigen Menschen…
Entscheidend ist die Idee und eine gute Planung der Umsetzung. Das Besondere am Trickfilm gegenüber „normalem“ Video ist, dass plötzlich vieles denkbar ist, was in Echtzeit undenkbar wäre… Du kannst schwebend durch den Raum gleiten, Dich auf einem Stuhl im Straßenverkehr bewegen… Deiner Fantasie sind (fast) keine Grenzen gesetzt!

Dies alles bildet den Rahmen unseres bestimmt megaspannenden WorkShops!!!  

Video-WorkShop in Bendestorf

Bendestorf steht für großes Kino! Hier drehten über Jahrzehnte die Filmdiven und Stars aus Deutschland bekannte Leinwandproduktionen. Namen wie Hildegard Knef und Zarah Leander stehen für diese Größe. In Bendestorf lag DIE Filmschmiede des geteilten Nachkriegsdeutschlands. Ab 1947 wurden hier Filme wie „Die Sünderin“, „Ave Maria“ und „Heideschulmeister Uwe Karsten“ (mit Claus Holm) produziert.

Die zum Filmmuseum gewordenen Studios sind in ihrer Art einzigartig. Hier wird der Glamour der Vergangenheit lebendig – auch dank der liebevollen Betreuung durch das Team des Museums!

Und nun dürfen wir dort drehen:
In den kommenden Herbstferien (vom 20.-22.10.08) findet in Bendestorf ein Ferienprogrammpunkt des Vereins „jugend aktiv e.V.“ aus Jesteburg statt für den die Mobile Medienarbeit beauftragt wurde ihn mit Leben zu füllen!

Wir sind rrriesig gespannt und freuen uns auf diesen WorkShop!!!

Arbeitsergebnisse online

Ab sofort werden wir versuchen, alle Arbeitsergebnisse aus dem Bereich „Video“ online zu stellen.

Dank der Video-Plattformen können wir dies unabhängig von unserem eigenen Web-Space tun. Die Videos werden dann einfach bei uns „embedded“ und können auf unserer Seite angesehen werden.

In unserem Menü unter „Veranstaltungen und Projekte“ entsteht nun ein Untermenü „Arbeitsergebnisse aus den Medien-WorkShops“ unter dem wiederum die Einzelveranstaltungen aufgereiht sind…

Viel Spaß beim Stöbern, begutachten, erinnern…

Urlaub

Die Mobile Medienarbeit geht in den Urlaub:
Von Freitag, dem 01.08.08 bis zum 23.08.08 sind wir nicht zu erreichen…

Ab dem 25.08.08 geht’s dann mit frischer Kraft, neuen Ideen, klasse Konzepten, spannenden Filmprojekten oder Audio-WorkShops weiter…

Wir wünschen Ihnen und Euch schöne Sommertage!

Bis bald
Philippe und Georg

Für TypistInnen, SäzzerInnen, LayouterInnen

Kurz vor dem Urlaub ein kleines Gimmick für alle, die schon einmal an unseren Typo/Satz/Layout-WorkShops teilgenommen haben.

Viel Vergnügen bei allen Schriften, die Ihr benutzt,
Eure Mobile Medienarbeit

Jugendliche erstellen Anti-Atom-Film

Rosengarten. Im Rahmen eines Video-WorkShops des diesjährigen „SoFePro‘ 08“ erstellten Jugendliche einen sechsminütigen FilmClip zum Thema Atomkraft.

Unter dem Titel „Öffnet die Augen“ werden die Märchen der Atomindustrie aufgegriffen und mit Fakten hinterlegt, so dass letztlich klar wird: Die Atomindustrie will uns hier mit Unwahrheiten und Beschönigungen eine Verlängerung der Laufzeit ihrer abgeschriebenen Reaktoren verkaufen, die weder der Umwelt, noch uns BürgerInnen nützt. Im Gegenteil: Sie verschärft das Atommüllproblem, für das weltweit noch keine Lösung in Sicht ist und die Kosten (finanziell und menschenrechtlich) tragen die Menschen.

Klasse Leistung der 14-17 Jährigen aus Rosengarten!!!